Sonett als Wundertüte

Die Lyrik – Das Sonett – Die Herausforderung

Mit den Sonetten ist es so eine Sache. Wer 100 von ihnen liest, findet höchstens 20 davon erträglich und allenfalls zwei gut. Dieses Verhältnis wird sich nie ändern, aber vermutlich macht gerade das den Reiz des Sonettierens aus und erklärt, warum sich auch heute noch Autoren an ihm versuchen. Irgendwann könnte ja doch wieder eins gelingen … Neue Ideen, um der alten Form frische Impulse zu verleihen, sind also ebenso gefragt wie rar.

Natürlich verlangt das Sonett zunächst einmal Unterwerfung. Es will vom Autor, dass gewisse Qualitätsstandards eingehalten und abgeleistet werden, wozu ausreichende verstechnische Fähigkeiten und handwerkliches Können gehören. Dabei geht es (aus meiner Sicht) weitaus weniger um die Abarbeitung bestimmter Reimschemata als um den Aufbau eines starken Spannungsbogens zwischen dem ersten und dem letzten Vers. Energetisch gesprochen handelt es sich beim Sonett um ein leistungsoptimiertes Gedicht, dessen Formkörper an allen Stellen möglichst dicht und zugleich möglichst elegant mit Inhalt (der dann Gehalt werden soll) gefüllt sein will. Es gilt, vor allem zwei fundamentalen Forderungen zu genügen: seine Zweiteiligkeit zu beachten, aus der sich die Aufgabe eines möglichst sinnreichen wie kunstvollen Übergangs von Vers 8 (dem Ende der Quartette) zu Vers 9 (dem Beginn der Terzette) ergibt, und sodann die – möglichst spektakuläre – Schlusspointe..
[…]

Zum vollständigen Artikel geht  hier entlang ,

1 A Hackfleisch

(nur im Fleischerfachgeschäft)

Enten sinken

in Pril entspanntem Wasser (1952)

Dicke Titten 1905:
„Diskrete Embonpoints“

sonettiert nach dem Original-Anzeigentext von 1905

Die Flasche spricht selbst

(geschehen 1954)

„Elite“-Rundfahrten 1929

(die neueste Berlin-Attraktion)

„Mello“ – oder der kontrollierte Furz

sonettiert nach dem Original-Anzeigentext von 1904

Nagelbruch und Halskatarrh

Das Fuldamobil im Test