kwaf

Wer oder was ist kwaf?

kwaf steht für Kultur-  und werbegeschichtliches Archiv Freiburg

Kurzporträt

Materielle Zeugnisse unserer Alltagskultur begeistern heute Millionen – seien es alte Toaströster, billig auf einem Flohmarkt erworben, oder Reklameschilder, auf einer Auktion zu Höchstpreisen gehandelt. Es herrscht Konsens darüber, dass sich hierin ein Stück Zeitgeist manifestiert.

Die dahinter liegenden Bedeutungswelten und Sinnfiguren scheinen abgesunken und oft kaum mehr zu rekonstruieren. Quellenmaterial, das näheren Aufschluss über die geistige Signatur dieser vergangenen Alltagswelt geben könnte, sucht man in Bibliotheken und Archiven vergebens. Spuren historischer Kommunikation zu sammeln, sieht bislang auch kein Archivgesetz vor.

Je mehr die Geschichte eines Produktes, einer Werthaltung, einer kollektiven Befindlichkeit oder auch nur einer Wahrnehmungskonvention das Interesse von Wissenschaftlern und Pädagogen findet, desto mehr erweist sich die Notwendigkeit, diese Quellen des Alltags zu sichern und zu dokumentieren.

Das kultur- und werbegeschichtliche Archiv Freiburg kwaf hat sich dieser Aufgabe gewidmet. Seit 1989 werden hier Archivalien gesammelt, deren alltagskulturelle Relevanz offensichtlich ist und die andernorts nicht als sammlungswürdig angesehen werden.

Dazu zählen neben Nachlässen von Werbefachleuten und historischen Werbefachzeitschriften auch Firmenchroniken, daneben Zeugnisse der werblichen Produktion wie Prospekte oder Pappaufsteller, aber auch Illustrierte und Frauenzeitschriften aus beiden deutschen Staaten. Ebenso gehören historische Public Relations Kampagnen und Propaganda-Aktionen dazu, etwa eine Sammlung von Broschüren aus der Zeit des Kalten Krieges.

Das Ziel, welches die Initiatoren dabei verfolgten, war und ist zuerst wissenschaftlich bestimmt: mithilfe solchen Quellenmaterials Beiträge zu einer Geschichte der Massenbeeinflussung zu erarbeiten, die über die bloße Ereignisgeschichte der Institutionen, Intentionen, Medien und Mittel hinausgeht. Die Quelle Werbung ernst zu nehmen, eröffnet den verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen neue, bislang unausgeschöpfte Möglichkeiten – sei es im Rahmen von Alltags-, Kommunikations- und Mentalitätsgeschichte, in politikwissenschaftlichen Diskursen, im Rahmen sprach- und literaturwissenschaftlicher Fragestellungen, einer historisch angelegten Pädagogik oder im Bereich gender-orientierter Studien.

Im November 2023 wurde der überwiegende Teil dieses umfangreichen Archivs in den Bestand der Historischen Sammlungen der Universitätsbibliothek Freiburg übernommen.

Für weitere Informationen nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf.